Ein Münchener TV-Journalist fährt in eine kleine Stadt an der Adria, dort möchte er für eine Dokumentation über das Meer recherchieren. Er lernt die Meeresbiologin Franca kennen und bei Gesprächen und Ausflügen kommen die beiden sich näher. 

Beide spüren schon nach kurzer Zeit und auf eine selbstverständliche Art und Weise, dass sie zusammen gehören.

Doch Franca ist bereits verlobt und zwar mit keinem geringeren als dem Leiter des meeresbiologischen Instituts, einem einflussreichen Mann, der keinesfalls bereit ist, Franca kampflos aufzugeben.

Eine Verbindung, die vielen ein Dorn im Auge ist

Und auch in der Stadt regt sich Widerstand. Da kommt einfach ein Tourist daher und nimmt sich eine ihrer schönsten und klügsten Frauen? Bringt die Ordnung durcheinander? So einfach lässt man unseren Protagonisten nicht davonkommen… oder?

 „Die große Liebe“ von Hanns-Josef Ortheil ist ein Buch auf hohem literarischen Niveau. Mit der Hauptfigur, dem Redakteur, denkt und fühlt man als Leserin oder Leser mit. Man schmeckt mit ihm die Fischsuppe, die er kostet, riecht die salzige Meeresluft und lässt sich von den Landschaften einnehmen. Italien mit allen Sinnen. Im Mittelpunkt steht aber die Liebe, die beschrieben wird, ohne dass ein Gefühl von Kitsch aufsteigt. Das ist groß.

Ein Roman von einem Italien-Liebhaber nicht nur für Italien-Liebhaber, aber besonders für solche. Eine Geschichte, die einen bis zum Ende in Atem hält und einen immer wieder überrascht.

„Die große Liebe“ von Hanns-Josef Ortheil, erschienen 2003, erhältlich als Taschenbuch im btb Verlag für 10,00 Euro.

Teleradio1-Literatur-Redakteurin Julia Meola mit „Die große Liebe“, einem ihrer Lieblingsbücher