Italien geht beim ESC 2023 mit der Ballade „Due Vite“ an den Start
Marco Mengoni – so heißt der Sänger, der in diesem Jahr Italien beim ESC, dem Eurovision Song Contest vertreten wird. Er hat nicht nur in diesem Jahr das berühmte Sanremo-Festival gewonnen, das als Vorentscheid fungiert: Vor 10 Jahren ist ihm dies schon einmal gelungen. Damals hat er mit „L’essenziale“ den 7. Platz geholt.
Der 34-Jährige wuchs nördlich von Rom auf und startete seine Karriere nach seinem Sieg bei der Castingshow X-Factor. Seither stand er immer wieder an der Spitze der italienischen Charts.
Sein Song für den ESC heißt „Due Vite“, zu Deutsch „Zwei Leben“, und ist eine klassische, elegante, italienische Ballade. Sie beginnt langsam und steigert sich dann.
Schauen wir doch mal in den Text: „Dovrei telefonarti. Dirti le cose che sento“ also „Ich sollte dich anrufen. Dir alles erzählen, was ich fühle.“ – Hört sich nach einem Liebeslied an, oder?
Aber so einfach ist das nicht, der Song ist viel tiefgründiger. Der Sänger beschreibt eine innere Zerrissenheit. Er erklärt das so: Sein Unterbewusstsein trete in einen Dialog mit seiner Vernunft. Die damit einhergehende Verzweiflung kann man im Song spüren. Aber Marco interpretiert ihn als hoffnungsvoll.
Im Refrain heißt es: Se questa è l’ultima canzone e poi la luna esploderà.
Sarò lì a dirti che sbagli, ti sbagli e lo sai.
Also: Wenn das hier das letzte Lied ist, und dann der Mond explodiert. Werde ich da sein, um dir zu sagen, dass du dich irrst, du irrst dich und du weißt es.
Ist diese autobiographische Auseinandersetzung mit sich selbst zu komplex für das ESC-Publikum? Hat Marco Mengoni damit eine Chance auf den Sieg?
Mit Platz 1 sollte man nicht rechnen. Ich kann mir aber vorstellen, dass „Due Vite“ in den Top Ten landet. Marco ist ein außergewöhnlich guter Sänger und sieht, das kann man nicht anders sagen, fantastisch aus. Sein Song ist clever komponiert und hat einen eingängigen Refrain. Bei jedem Hören schließt man ihn mehr ins Herz. Wir wünschen: Viel Glück! In bocca al lupo!