Bei dem bekannten Nachtisch Zuppa Inglese handelt es sich um ein Schichtdessert. Es ist in letzter Zeit etwas aus der Mode gekommen. Mit dem Tiramisù hat es zudem namhafte Konkurrenz. 

Gut zu wissen

Zuppa Inglese bedeutet „englische Suppe“. Woher dieser merkwürdige Name stammt, darüber ist man sich nicht einig. Zumindest werden die Löffelbiskuits, die man dafür verwendet, in Italien manchmal Inglesi, also Engländer, genannt. Das Wort „zuppa“ bezeichnete ursprünglich übrigens nicht die Suppe selbst, sondern die darin eingeweichten Brotstücke. Und die kommen wohl der Konsistenz der getränkten Löffelbiskuits nahe. 

Vor allem in der Emilia-Romagna ist die Zuppa Inglese bekannt. Aber auch in Marken, Latium, Umbrien und der Toskana kommt sie auf den Tisch. 
Die Neapolitaner haben sogar eine ganz eigene Version: Sie überbacken das Ganze am Ende mit Eischnee. 

Woher die rote Farbe kommt

Die Löffelbiskuits werden klassischerweise mit Likör getränkt, bestenfalls mit Alchermes, der hat eine schöne rote Farbe. Man bekommt ihn in Deutschland allerdings nicht so leicht. Sie können auch Sambuca oder Dessertwein wie Marsala verwenden. Für das Foto oben habe ich den selbst gemachten Walderdbeeren-Likör meiner Schwiegermutter verwendet. Leider kommt die Farbe nicht so schön zur Geltung, der Geschmack war aber gut. 

Lieber ohne Alkohol?

Falls Kinder mitessen, müssen Alternativen her: Probieren Sie es mit Grenadine-Sirup oder rotem Fruchtsaft. Erwachsene können sich ja dann auch noch einfach etwas Likör ihrer Wahl direkt auf den eigenen Teller träufeln. 

Alternativ können Sie auch gleich zwei große Schalen füllen: eine mit und eine ohne Alkohol. Oder man füllt, wie auf dem Foto oben, die Portionen einzeln in kleine Schälchen oder hübsche Gläser.

Schicht im Schacht

Bei der klassischen Variante hat die Zuppa Inglese vier Schichten:
Ganz unten getränkte Löffelbiskuits, dann eine Schicht Schoko-Puddingcreme, dann wieder getränkte Löffelbiskuits und oben zum Abschluss Vanille-Puddingcreme. 
Das ist die Crema Pasticcera, die in Italien berühmt ist und die für viele Leckereien verwendet wird. Die herzustellen, ist etwas zeitaufwendig. Nach dem Kochen muss sie auch erst wieder abkühlen, bevor man sie schichten kann. 

Bevor ich unten mein eigenes Rezept einer köstlichen Variante der Zuppa Inglese verrate, lege ich Ihnen dies Rezept einer klassischen Zuppa Inglese ans Herz: https://heute-gibt.es/zuppa-inglese/
Food-Bloggerin Elena Giuseppino erklärt das hier wirklich wunderbar, das könnte ich nicht besser! 

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Meine Zuppa Inglese von oben


Zuppa Inglese alla Giulia

Meine eigene Variante tendiert stark zur englischen Version der Zuppa Inglese, also zur Trifle. Ich habe sie eine Zeitlang auf jede Party mitgebracht. Sie fand immer großen Anklang. Auch jetzt, da ich sie nach vielen Jahren endlich mal wieder zubereitet habe, waren die Reaktionen toll. (-:

Für eine große Glasschale (6 bis 8 Personen)

Zutaten:

Für die Creme:

300 ml Milch

1 Vanilleschote

3 Eigelb

60 g Zucker

20 g Mehl

Für die untere Schicht:

1 Packung Löffelbiskuits (bzw. je nach Gefäßgröße)

5 EL Amaretto (alternativ Fruchtsaft bzw. Sirup, falls Kinder mitessen)

etwas Konfitüre (Himbeere / Aprikose oder was Sie mögen)

400 g Pfirsichstücke (notfalls aus der Dose)

Für die obere Schicht:

2 Bananen

300 ml Sahne mit einem Fettanteil von mind. 30 % (kalt!)

1 Päckchen Vanillezucker (falls gewünscht, geht auch sehr gut ohne)

eine Handvoll Himbeeren (notfalls TK)

1 – 2 Handvoll Mandelblättchen 

So geht’s:

  1. Für die Creme in einem Topf die Milch mit der Vanilleschote aufkochen. Die Schote herausnehmen, das Vanillemark ausschaben und in die Milch rühren. 
  2. Eigelb und Zucker in einer Schüssel cremig schlagen. Dann das Mehl untermischen. 
  3. Die kochende Milch unter die Eigelbmasse rühren. Alles wieder in den Topf geben. Auf niedriger (!) Flamme unter Rühren einmal aufkochen lassen. Achtung, brennt schnell an!
  4. Die Creme durch ein Sieb streichen. Frischhaltefolie über die Oberfläche legen und die Creme kühl stellen. Geht auch über Nacht.
  5. Den Boden einer großen Glasschüssel mit Löffelbiskuits auslegen. 
  6. Die Biskuits mit dem Likör tränken. 
  7. Eine dünne Schicht Konfitüre über die Biskuits verteilen.
  8. Die Pfirsichstücke darüber verteilen.
  9. Die Creme gleichmäßig darüber geben.
  10. Die Bananen schälen, in Stücke schneiden und auf der Creme verteilen.
  11. Die Sahne mit dem Vanillezucker schlagen, bis sie fest, aber noch nicht steif ist. Dann über die Bananen geben.
  12. Das Dessert nach Belieben mit Himbeeren und Mandelblättchen dekorieren. Oder der eigenen Fantasie freien Lauf lassen.

Tipp für Schlitzohren:
Wenn es mal richtig schnell gehen muss, können Sie auch einen cremigen Vanillepudding (400 g) verwenden, dann müssen Sie die Creme nicht selbst zubereiten. 
Oder einen Vanillepudding aus der Packung zubereiten.

Ich habe eine nicht ganz so große Schüssel verwendet, da ich etwa ein Drittel der Zutaten für eine alkoholfreie Variante für die Kids in eine Kinderschüssel „umgeleitet“ habe (-;