Die Hauptstadt des Piemont erwartet tausende Musikfans

Erinnern Sie sich? Italien hat den ESC gewonnen, den Eurovision Song Contest. Die Rockband Måneskin triumphierte in Rotterdam mit dem Titel „Zitti e buoni“ („Leise und brav“), einem Aufruf, das Anderssein zu verteidigen. – Was ja perfekt zum ESC passt. 
Die wilde Bühnenshow und der charismatische Sänger Damiano ließen viele Herzen höher schlagen. Die Band hat inzwischen zahlreiche Fans auch außerhalb von Italien.

Nun ist es ja so, dass der Sieger des ESC den Wettbewerb im folgenden Jahr ausrichten darf. Das bedeutet: Italien ist im Mai nach über 30 Jahren endlich wieder Gastgeber des weltweit größten Musikwettbewerbs.

17 italienische Städte wollten den ESC

Tausende Menschen reisen jährlich zum ESC. Eine tolle Chance, den Tourismus nach der schwierigen Corona-Zeit zu fördern. 17 italienische Städte bekundeten dann auch ihr Interesse, den Wettbewerb auszurichten. Darunter einige kleine Orte, die nicht über die nötige Infrastruktur verfügen und sich wohl einen PR-Gag erlaubt haben. 11 italienische Städte reichten bis Ende Juli Bewerbungsunterlagen ein. 

Um den ESC auszurichten, muss eine Stadt über einen internationalen Flughafen verfügen, ausreichend Hotelbetten und natürlich eine Halle für die drei großen Abendveranstaltungen. Mindestens 8.000 Personen müssen hineinpassen, es braucht genügend Platz für die Bühne, ein tragfähiges Dach und und und…

Hoch gehandelt wurden von Anfang an Bologna, Mailand und Turin, aber auch Rimini und Pesaro waren bis zum Ende im Rennen. Am 8. Oktober gab die EBU, die European Broadcasting Union, endlich bekannt, welche Stadt den 66. ESC ausrichten darf.
Es ist Turin, die Hauptstadt des Piemont, mit ihrer Pala Alpitour, auch PalaOlimpico genannt, einer Mehrzweckhalle, die für die olympischen Winterspiele 2006 gebaut worden war.

Großveranstaltung? – Kann Turin!

Mit den olympischen Spielen hat die Stadt bereits bewiesen, dass man hier in der Lage ist, komplexe internationale Großveranstaltungen auf die Beine zu stellen. Die Verantwortlichen in Turin hatten außerdem ein gelungenes enthusiastisches Werbe-Video veröffentlicht, das keinen Zweifel darüber zuließ, wie sehr die Stadt für die Ausrichtung des ESC brennt: www.youtube.com/watch?v=e5tVPoLv_WA

Die Bürgermeisterin Turins, Chiara Appendino, sagte nicht nur, dass die Stadt bereit sei, das Event mit offenen Armen zu empfangen, man wolle es auch zum unvergesslichsten ESC machen, der je über die Bühne ging. 

Die italienische Rundfunkanstalt RAI, die European Broadcasting Union (EBU) und die Stadt Turin stecken nun also gemeinsam in der Planung. Am Dienstag, den 10. und Donnerstag, den 12. Mai finden die beiden Seminfinals statt und am Samstag, den 14. Mai, schließlich das große Finale. Die Hotelpreise in Turin für diesen Zeitraum sind erwartungsgemäß explodiert.

Bisher war Italien dreimal beim ESC erfolgreich

Es ist das dritte Mal, dass der Eurovision Song Contest in Italien abgehalten wird. 1965 fand er in Neapel statt, nachdem Gigliola Cinquetti mit „Non ho l’éta“ gewonnen hatte, und 1991 in Rom, nachdem Toto Cutugno im Vorjahr mit „Insieme“ erfolgreich war. 

Die Beliebtheit des Wettbewerbs hat kontinuierlich zugenommen. Über 180 Millionen TV-Zuschauerinnen und Zuschauer weltweit werden im Mai ihren Blick auf Turin richten. Und 41 Länder werden hier um den Sieg kämpfen und uns hoffentlich mit fantastischen Auftritten verwöhnen.