Der neue Gardasee-Krimi für alle, die Limone lieben. Mit einem smarten Commissario, der das Herz am rechten Fleck hat und der so manchen Genüssen nicht widerstehen kann…
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Charlotte und ihr Mann Jens möchten ihren 20. Hochzeitstag in einem Luxushotel in Limone am Gardasee feiern. Es war die Idee von Jens, was Charlotte ziemlich erstaunlich findet, denn Jens ist weder ein Romantiker, noch gibt er gerne Geld für teure Reisen aus. Eigentlich interessiert er sich auch nicht sonderlich für seine Frau und geht stattdessen ganz in seinem Beruf als Kriminalbeamter auf. Seine große Stärke ist die Recherche.
Charlotte freut sich trotzdem über die italienische Sonne, den See, die verwinkelten, gemütlichen Gassen von Limone und das vorzügliche Essen.
Jens wird ermordet und vom Täter fehlt jeder Spur
Doch dann wird Jens im Keller des Hotels erschossen. Commissario Angelotti steht vor einem Rätsel. Führt die Spur nach Deutschland – war es also die Rache eines Kriminellen, den Jens einst dingfest gemacht hat? Oder hat der auffällige Hotelbesitzer Signore Bianchi mit seinen diabolischen Augenbrauen etwas damit zu tun?
Es sind Frauen, die dem Commissario, der sofort Charlottes roten Haaren und grünen Augen verfallen ist, helfen, den Fall zu lösen: eine reiche alte Dame, die kurz vor dem Verbrechen noch Besuch von Jens hatte und ihm ein geheimnisvolles Tagesbuch überreicht hatte. Eine Lehrerin, eine Boutiquen-Besitzerin und die clevere, junge Polizistin, die dem Commissario zur Seite gestellt wurde. Auch Charlotte selbst, versucht, kaum dass sie ihren ersten Schock überwunden hat, herauszufinden, wer ihrem Mann das Leben genommen hat. Das wiederum findet der Commissario viel zu gefährlich, er macht sich Sorgen um sie. Als Charlotte herausfindet, was es mit dem Schatz auf sich hat, der in mehreren Schriftstücken auftaucht und der zum Täter führen könnte, wird es tatsächlich brenzlig. Schon in der Mussolini-Zeit hatte dieser göttliche Schatz, il tesoro divino, zu zwei Morden geführt.
Krimi mit Liebesgeschichte oder Love Story mit Mord?
Elizabeth Horn hat einen Krimi für Italienfans geschrieben, in dem sehr viel Limoncello getrunken, auf den Gardasee hinausgesehen, aber auch geflirtet wird. Fast dachte ich beim Lesen: Ist das nun ein Krimi mit Liebesgeschichte oder eine Love Story mit Mord? Gegen Ende wird es gleich auf mehreren Ebenen spannend:
Wer hat Jens erschossen? Wird Charlotte die Suche nach dem Mörder lebend überstehen? Lässt sich der Schatz noch retten? Aber vor allem: Gibt es auf der letzten Seite vielleicht sowas wie ein Happy End mit Kuss?
Mal ehrlich: Allein hätte der Commissario diesen Fall niemals lösen können, aber dafür ist er ein liebenswerter Kerl, der auch schon viel Mist erlebt hat, er greift zu unkonventionellen Methoden, wenn es der Sache dienlich ist, auch wenn es seinen Chef wahnsinnig macht. Angelotti geht mit den Menschen, die es verdienen, toll um und ich kann verstehen, dass die gerade verwitwete Charlotte irgendwann auch dieses Gefühl bekommt, ihm unbedingt durch seine manchmal nicht ganz korrekt sitzenden Haare zu wuscheln.
Super finde ich auch, dass die Seitenränder des Buches gelb sind, so gelb wie der Limoncello, den ich am liebsten beim Lesen getrunken hätte. Noch nicht einmal Biscotti al limone hatte ich – mamma mia!
Kurzum: Wenn Ihr Euch nach einer vergnüglichen, nicht allzu schweren Lektüre sehnt, die Euch die Sonne von Limone und den Duft von Zitronen quasi auf dem Silbertablett serviert, liegt Ihr goldrichtig mit dem Gardasee-Krimi „Mord und Limoncello“ von Elizabeth Horn, frisch erschienen im Servus Verlag, das 336 Seiten dicke Taschenbuch kostet 14 Euro.